Seit über zwei Jahren werde ich den Gedanken nicht los, dass eine Jaguar-Limousine mit V12 – idealerweise ein Daimler Double Six – eine tolle Ergänzung zu meinem Daimler V8 der Baureihe X308 wäre (siehe z.B. in diesem Artikel aus Dezember 2017 – unglaublich, wie schnell rückblickend die Zeit vergeht…). Den V12 der Baureihe XJ40 – korrekterweise dann ja XJ81 genannt – halte ich für besonders attraktiv. Irgendwie gab es aber bisher weder eine passende Offerte noch den erforderlichen Platz in der Garage.
Eine mindestens mal „interessante“ Gelegenheit hat mein heutiger Besuch in der Classic Remise in Düsseldorf mit sich gebracht: Dort gab es nicht nur ein gutes italienisches Mittagessen inmitten unzähliger edler Youngtimer, sondern insbesondere eben auch einen beeindruckend schönen Daimler Double Six der Baureihe XJ81.
Was macht den besagten Daimler Double Six so attraktiv? Nun, zuerst mal ein paar Bilder, die vermutlich für sich sprechen (Click für Vergrößerung mit Original-Auflösung):
Mich fasziniert die Kombination der folgenden Eigenschaften: Beeindruckend guter Zustand, ich habe keine Kratzer oder Dellen gefunden, nicht einmal auf den hochglanzpolierten Daimler-Einstiegsleisten in den Türen; technisch offenbar guter Zustand, der (kalte) Motor sprang sofort an, lief ruhig und rund, und alle elektrischen Helfer funktionierten; Fahrzeug aus erster Hand aus dem Raum Luzern (CH), mit rund 100.000 Kilometern und gepflegtem, originalem Scheckheft; gelungene, edle Farbkombination mit Morocco Red Pearl außen (ein edles, dunkles Rot mit Perleffekt, das leider 1997 eingestellt wurde) mit hellem Leder innen, das sich auch völlig ohne Macken zeigt.
Der einzige Makel, der sich binnen 20 Minuten gründlicher Untersuchung offenbart hat, waren die Öltropfen auf dem Boden unter dem Fahrzeug; fairerweise ist aber zu sagen, dass der Händler diese von sich aus angesprochen hatte und hinreichend plausibel damit erklären konnte, dass er bei der Überführungsfahrt aus der Schweiz ein Wildschwein überfahren habe, und nun ein kleiner Schaden am Unterboden zu beheben sei, was er natürlich übernehmen werde – genauso wie eine Vollabnahme durch den deutschen TÜV.
Man muss wirklich lange suchen, um ein knapp dreißig Jahre altes Fahrzeug in derart perfektem Zustand zu suchen.
Der Haken an der Sache? Der ortsansässige Händler, der dieses Auto vor wenigen Wochen eigens aus der Schweiz überführt hat, ist sich des Wertes dieses Autos durchaus bewusst.
20.000 Euro für einen XJ40 / XJ81 sind ein stolzer Preis und „eigentlich“ deutlich über Marktwert. Allerdings ist dieses Angebot vermutlich wirklich ziemlich einzigartig, und stimmt mich deshalb schon nachdenklich. Wenn ich nur noch etwas mehr Platz und Geld hätte, oder sollte jetzt doch der 500 SL seinen Platz für diesen V12 räumen…? Hmmm….
Etwas zum Nachdenken für die kommenden Tage 🙂
Natürlich gab es noch weitere, wunderschöne Fahrzeuge in der Classic Remise in Düsseldorf, die sich aber praktisch alle weit außerhalb meines Budgets bewegen. Hier noch zwei Exemplare, die mich ebenfalls beeindruckt haben (ohne dass ich in Versuchung käme, sie käuflich erwerben zu wollen): Ein Jaguar XJ Coupé der Serie II mit 5.3 Liter-V12 Motor aus meinem Geburtsjahr 1978 (39.000 Euro), sowie ein Porsche 911 Turbo 3.6 (Preis auf Anfrage…)!
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